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Organisiertes Zucht- und Prüfungswesen

Der Deutsch-Kurzhaar (DK) ist die älteste Rasse unter den Kontinentalen Vorstehhunden, die das "Deutsch" als Namensbestandteil in ihrer Rassebezeichnung führen.

Bereits um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde das Zuchtbuch DK insoweit geschlossen, als zumindest offiziell keine Einkreuzungen anderer Rassen mehr stattfanden. Von seinen frühesten Anfängen her wurde der DK als vielseitiger Jagdgebrauchshund gezüchtet und ausgebildet. Dies wird nicht zuletzt dadurch belegt, dass ein DK als erster Hund in das Jagdgebrauchshundestammbuch eingetragen wurde - aufgrund einer bestandenen VGP.

An dem Zuchtziel der Väter unserer Rasse hat sich bis heute nichts geändert. Wir wollen den DK als vielseitigen Jagdgebrauchshund, der sich nach dem Schuss vor keiner anderen Vorstehhundrasse verstecken muss und der vor dem Schuss den Jäger, der den Blick für diese besonderen Eigenschaften nicht verloren hat, durch seine Eleganz, seinen Suchenstil, sein Vorstehen und seine feinen Manieren begeistern kann. Nicht unerwähnt soll hierbei die Ausdauer bleiben, die ihn auszeichnet, wenn höhere Temperaturen und schwieriges Gelände besondere Anforderungen stellen.

Getreu des Grundsatzes "durch Leistung zum Typ" achten unsere Züchter auf einen hohen Formwert, wohl wissend, dass die Summe der Eigenschaften, die im Standard DK auch international festgelegt sind, nicht allein unter ästhetischen Gesichtspunkten zu sehen sind, sondern vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass diese, je besser sie ausgeprägt sind, unsere Hunde zu besonderen jagdlichen Leistungen befähigen.

Die jährlichen Eintragungszahlen der Welpen ins Zuchtbuch Deutsch-Kurzhaar schwanken in den letzten zehn Jahren um die Zahl 1200, wobei im Corona - Zuchtjahr 2021 eine  Zunahme der Welpenzahl auf 1800 registriert werden konnte.

DK liegt mit seinen Eintragungszahlen in Deutschland deutlich hinter Deutsch-Drahthaar, die über 3000 Welpen eintragen, und in etwa gleichauf mit den Kleinen Münsterländern. 

Ein messbarer Leistungsvergleich ist zu anderen Rassen nur begrenzt möglich. Er kann sich nur auf die gemeinsamen Prüfungen und Leistungsnachweise beziehen. Die alljährlichen Prüfungsübersichten de Stammbuchführerin des JGHV lassen erkennen, dass DK bei der VGP, der VSwP und vor allem beim VBR zur Spitzengruppe zählt, wenn man bei den dort veröffentlichten Ergebnissen die Relation zur Welpenzahl berücksichtigt.

Weltweit gehört DK sicher zu den verbreitetsten deutschen Jagdgebrauchshunden. Die Welpenzahlen zum Beispiel Frankreich und Italien liegen weit über den deutschen Eintragungszahlen.


Zuchttauglichkeit

1) Es darf nur mit gesunden, wesensfesten Hunden gezüchtet werden, die in einem vom VDH anerkannten Zuchtbuch eingetragen sind und die nachfolgenden Voraussetzungen erfüllen:

a) Eine bestandene Solms, AZP, HZP oder VGP mit kompletter Wasserarbeit nach den Prüfungsordnungen des DK-Verbandes bzw. des Jagdgebrauchshundverbandes (JGHV) unter Beachtung von (Ç 4 Abs. 7b) und der Richtlinien des Deutsch-Kurzhaar-Verbandes für das VBR-Ente bzw. des JGHV für den „Nachweis der Nachsuche auf eine lebende Ente“.

Für ausländische Hunde gilt (4 Abs.9) der Zuchtordnung.

b) Ein Formwert von mindestens „gut“, festgestellt anlässlich einer von einem Deutsch-Kurzhaar Klub veranstalteten Zuchtschau/Spezialrasse-Hundeausstellung nach der Zuchtschauordnung des DK-Verbandes bzw. Ordnung des VDH für Spezialrasse-Hundeausstellungen oder durch eine Einzelbewertung von einem Spezialzuchtrichter oder Formwertrichter Deutsch-Kurzhaar.

c) Die nach den Bestimmungen des JGHV in der Jagdpraxis nachgewiesene Härte. Der Rüde muss, die Hündin soll diesen Nachweis erbracht haben.

d) Befundung auf Hüftgelenks-Dysplasie mit den Ergebnissen HD A1, A2, B1, B2. Nachweis und Dokumentation erfolgen nach den Richtlinien des DK-Verbandes (Durchführungsbestimmung Bekämpfung genetisch bedingter Krankheiten und Defekte).

e) Ab 01.10.2021 (Zuchtjahr 2022) ist eine OCD (Osteochondrosis dissecans) Untersuchung des Schultergelenks mit der Diagnose „OCD frei“ als Zuchtvoraussetzung zusätzlich erforderlich. Es gilt Bestandsschutz, d.h. bisher zuchttaugliche Hunde ohne OCD-Untersuchung bleiben weiterhin zuchttauglich.

f) Einsendung einer Blutprobe zur DNA-Einlagerung (Durchführungsbestimmung Bekämpfung genetisch bedingter Krankheiten und Defekte).

g) Abstammungsnachweis (Gentest, gilt sobald die DNA der Elterntiere in der Biobank verfügbar ist).

(2) Zur Zucht zugelassene Hündinnen dürfen erst zur Zucht verwendet werden, wenn sie das Mindestalter von 18 Monaten, Rüden wenn sie das Mindestalter von 12 Monaten überschritten haben. Ausnahmen von dieser Altersbestimmung werden nicht erteilt.  Mit Vollendung des 8.Lebensjahres oder nach 4 Würfen scheiden Hündinnen aus der Zucht aus. Eine Ausnahmegenehmigung für züchterisch besonders wertvolle Hündinnen kann der Verbandszuchtwart in Abstimmung mit der Kommission für das Zuchtwesen erteilen. Der Decktag gilt jeweils als Stichtag. Für Rüden ist keine Altersgrenze festgelegt.

(3) Eine Hündin darf maximal 2 Würfe in 24 Monaten haben (Stichtag ist der Wurftag).

(4) Nach zweimaliger Schnittentbindung darf eine Hündin nicht mehr zur Zucht verwendet werden.

(5) Rüden dürfen in den ersten 2 Jahren der Zuchtverwendung nur vier Deckakte pro Kalenderjahr durchführen, dann ohne Begrenzung, wenn bei den Nachkommen keine erblich bedingten Krankheiten aufgetreten sind, welche die jagdliche Verwendbarkeit beeinträchtigen. Sind solche Krankheiten beobachtet worden, entscheidet die Kommission für das Zuchtwesen über die weitere Anzahl von Deckakten.

(6) Inzestverpaarungen (Verwandte ersten Grades, z.B. Tochter/Vater; Mutter/Sohn) sind verboten.


Zuchtjahr

01. Oktober des Vorjahres bis zum 30. September


Abkürzungen

2,5 Welpen = 2 Rüden, 5 Hündinnen
D1 = Jugendprüfung Derby mit 1. Preis bestanden, 
VJP 70P. = Verbandsjugendprüfung bestanden, 70 Punkte erreicht
S1 = Herbstzuchtprüfung Solms mit 1. Preis bestanden
HZP 180P. = Herbstzuchtprüfung bestanden, 180 Punkte erreicht
VGP1 300P, = Verbandsgebrauchsprüfung mit 1. Preis bestanden, 300 Punkte erreicht
SW1 = Verbandschweißprüfung 20 Std Fährte 1. Preis
SW3/2 = Verbandschweißprüfung 20 Std Fährte 3. Preis, 40 Std. Fährte 2. Preis
FS1 = Verbandsfährtenschuhprüfung 1. Preis
SJ = Saujagernachweis erbracht
BTR = Bringtreueprüfung bestanden,      
VBR = Verlorenbringernachweis erbracht
AH = Armbruster Haltabzeichen
LN = Lautjagernachweis erbracht
HN = Härtenachweis erbracht
IKP1 = Internationale Kurzhaarprüfung mit 1. Preis bestanden
KS = Titel "Kurzhaarsieger",  Dr. Kleemann-Zuchtausleseprüfung bestanden
Fw. G   =  Formwert gut,    Fw. SG  =  Formwert sehr gut,  Fw. V  = Formwert vorzüglich


Gebührenordnung

Zwingerschutz (national und international)              85,00 Euro      19 %    101,15 Euro

Eintragung eines Wurfes                                              15,00 Euro        7 %       16,05 Euro

Einschreibgebühr und Ahnentafel pro Welpe            22,50 Euro       7 %        24,08 Euro

Zweitschrift einer Ahnentafel                                      15,00 Euro       7 %        16,05 Euro

Chip                                                                                    4,50 Euro      19 %         5,36 Euro

Ersatzchip mit identischer Nummer                           25,00 Euro      19 %       29,75 Euro



Die Ordnungen des Deutsch-Kurzhaar-Verbandes sind über die Geschäftsstelle zu beziehen.


HD-OCD - Gutachter

Dr. Wolfram Lemmer
Bogenweg 10, 35085 Ebsdorfergrund
Telefon 06424 6755, Fax 06424-5898

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